Donnerstag, 1. Dezember 2011

Uni-Kooperationen: Pilotversuch vor dem Start abgestürzt

Uni-Kooperationen: Pilotversuch vor dem Start abgestürzt

Leser-Kommentar | 20. September 2011 13:11

Grundsätzlich "sei man ja für die enge Kooperation zwischen privaten und öffentlichen Unis". Dass es rechtlich nun doch nicht möglich ist, erfahren die betroffenen Studenten aus der Zeitung

Bei vielen Studenten löste der Artikel "Grüner Frust über Wiener Uni Hürden" (DER STANDARD, Printausgabe, 19.9.2011) und der Kommentar "Österreichs wichtigstes Wort" (derStandard.at 19.9.2011) Erstaunen aus, da die betroffenen Studenten, von offizieller Seite noch nicht erfahren haben, dass Mitbelegung doch nicht möglich ist.
    Freiheit von Lehre und Forschung?
    Die Konservatorium Wien Privatuniversität und die Universität für angewandte Kunst haben einen Kooperationsvertrag unterzeichnet und uns Studenten Mitbelegung von Studien ermöglichen wollen. Bundesminister Töchterle jedoch ließ verlauten, dass dies in Österreich nicht rechtens ist, das Pilotprojekt ist gescheitert.
    Das Konservatorium Wien Privatuniversität ist, wie der Name schon sagt, eine von der Stadt Wien finanzierte Universität - aus öffentlicher Hand finanziert, aber vor dem Gesetz doch privat. Einzig das Land Niederösterreich hat es geschafft, per Gesetz (DUK) eine Privatuniversität auf eine Ebene mit den staatlichen Universitäten zu stellen. Politikum oder Gleichbehandlung?
    Wer fragt die Studenten?
    Apropos Gleichbehandlung - laut Universitäts-Akkreditierungsgesetz, jenem Gesetz, welches (noch) regelt, wie Bildungsinstitutionen in Österreich überhaupt zu Privatuniversitäten werden, sind die Studierenden an Privatuniversitäten im Rahmen diverser Gesetze den Studierenden an staatlichen Universitäten gleichgestellt. Werden wir, die wir die Leidtragenden von solchen Experimenten sind je dazu befragt, was wir von Kürzung der Familienbeihilfe halten, welche Meinung wir in Bezug auf bildungspolitische Themen haben oder was wir sagen, wenn wir ständig nur vor vollendete Tatsachen gestellt werden? Mitbelegung - laut Universitäten ja, laut Ministerium nein, laut Universitätsbeauftragten der Stadt Wien ein "sinnvolles Projekt" - und laut uns, den Studierenden der Privatuniversitäten?
    Wir wollen auch gehört werden?
    Es werden im öffentlichen Fernsehen Diskussionen über die Situation der Universitäten ausgestrahlt. Wird dazu aber jemals ein Studierendenvertreter einer privaten Universität eingeladen?
    Keiner fragt uns, die wir eigentlich von alldem profitieren sollten, die aber unter der Ignoranz der Politik leiden. Wir wollen gehört werden! (Leser-Kommentar, Sebastian Aigner, derStandard.at, 20.9.2011)

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